Luppenau

     Kinderfasching 2017 im Schloss Löpitz

SAALE-ELSTER-AUEN-KURIER - März 2017  - Ilja Bakkal -   

Anlässlich ihres 70-jährigen Geburtstages wurde über eine Jubilarin, genauer das Leuchten ihrer Augen, im Kurier folgendes geschrieben: „Wenn Sie das beobachten möchten, müssen wir das Licht im Saal ein wenig dimmen, eine Schaar verkleideter Kinder hinzufügen, infantile Musik abspielen, und auf diejenige unter den Kleinen achten, die sich bei dem hochdynamischen Gewusel am wenigsten erschöpft. Dann sehen Sie es!“ Ich hatte damals das Alter nicht verraten und so werde ich heute den Namen verschweigen, um die einmal begonnene höfliche Diskretion nicht zu brechen. Es ist seit Jahren immer dasselbe, sie würde sich weder verkleiden, noch eine Mütze aufsetzen, um auch im Fasching die Kontinuität des Anscheins zu wahren. Getrieben wird sie von einem Herren hinter den Mischpulten, der immer dieselben Highlights der Kinderanimation auflegt, aber wenigstens sein Haupt variabel gestaltet.


Kinderfasching in Luppenau

Wir sahen ihn schon mit Plastikmelone, er trug eine lächerlich grüne Filzkappe und einen Vietkong-Tropenhelm. Diesmal war es ein schlichter Strohhut in den Farben des Vaterlandes, keinesfalls zu verwechseln mit dem edlen Panamahut, den sich Sepp 2014 ausgeliehen hatte. (Beste Genesungswünsche! Christine Grunwald hat dich würdig am Kaffeestand vertreten, scheiterte jedoch an den Brühmaschinen.) Die bürstenweißhaarige Seele des Festes ragte in diesem Jahr hoch über die Kinderschar hinaus. Das ist auf einen Generationenwechsel der Protegés zurückzuführen. Je jünger die Zielgruppe, desto schwieriger ist die Animation. Wenn sie mit gleichbleibend gelassener Geste den Roten Teppich ausrollt, werden sich die Bewerber um das schönste Kostüm vorstellen (www.luppenau.de).
Viele waren mit Eltern und Großeltern aus den umliegenden Dörfern und aus Merseburg gekommen, die an liebevoll dekorierten Tischen das Schauspiel, Kaffee und Kuchen sowie das Buffet genossen, sich aber auch aktiv in das Geschehen einmischten. Natürlich blieb es Ramona Karnstedt überlassen, die Polonaise anzuführen, während Robert, nachdem er hierbei in der Brücke nahezu festgeklemmt war und nur auf allen Vieren hindurch kam, seine Aufmerksamkeit fortan den erwachsenen Schönen widmete. Im nächsten Jahr wird die ganze Schaar ein paar Zentimeter gewachsen sein. Vielleicht kommen noch einige Kinder oder Enkel aus Luppenau hinzu.

Das würde uns freuen.

I. Bakkal